Atelier GARDEUR

21. Oktober 2014
Showroom Atelier GARDEUR, Düsseldorf

 

Am 21. Oktober lud Gerhard Kränzle, CEO und Mitgesellschafter bei Atelier Gardeur in seinen Showroom in der Halle 29, um über den Turnaround der einst angeschlagenen Marke Gardeur zu referieren.

Kränzle hat, mit Stationen bei Nagold, Hirmer, Hettlage und Wöhrl, sein Handwerk von der Pike auf gelernt und brennt für Gardeur, was man an der Leidenschaft und Präzision seines Vortrags unschwer merkte. Dabei ist er Individualist geblieben: Jede seiner Hosen wird gekürzt, pinkfarbene Socken.

Ursprünglich war Kränzle als Berater zur Sanierung von Gardeur angefragt, die investierende Bank bat ihn dann jedoch, sich den ‚Chef-Hut‘ aufzusetzen. Für Gerhard Kränzle sind Gardeur-Hosen „der Porsche unter den Beinkleidern“ – daher hat er nach kurzer Beratung mit seiner Frau nicht lange gezögert und das Unternehmen einem Re-Start unterzogen.

Die Erarbeitung des Markenkerns  unter dem Leitgedanken „Gardeur – pass(t) genau in die Zukunft“ erfolgte durch Workshops unter Einbindung der Mitarbeiter. Dies war für Kränzle unerlässlich, denn „Marken gehen immer zuerst in den Köpfen der Mitarbeiter kaputt“. Begleitende Beratungsgesellschaft war „Brand-Logic“ aus Innsbruck.

Aus der zum Markenprozess in Auftrag gegebenen Mafo ergab sich für Gardeur die Zielgruppe „Die Anspruchsvollen“ (Sinus-Milieu). Diese Zielgruppe hat einen hohen Bildungsgrad, ein hohes Einkommen, ist kulturell interessiert und aktiv - lt. CEO Kränzle ist Gardeur damit ideal positioniert.
Um neue Zielgruppen zu erreichen, wagte Gardeur zudem zwei Marken-Extensions, beide hochpreisiger positioniert als Gardeur: Zum einen die Marke G-Design, als eine Art Entwicklungslabor, in dem experimentiert werden darf. G-Design steht für „Selbstbewusstes Hosendesign für Individualisten. Modisch progressiv und unabhängig.“ – in Düsseldorf übrigens im Jades zu haben.
Außerdem zusammen mit Designer Thomas Rath die Marke „Thomas Rath Trousers, „eine moderne und zugleich zeitlose Hosenkollektion für die selbstbewusste, feminine Frau mit Klasse.“

Die im Markenprozess erarbeitete Zielsetzung ist: „Gardeur wird schnellster, einziger konsequent vertikal ausgerichteter Hosenspezialist, der dem Handel den höchsten Ertrag bringt.“

Parallel zum Markenprozess wurden sämtliche Abläufe auf den Prüfstand gestellt, was zur Folge hatte, dass Gardeur vom Design bis zur Fläche heute nur noch 6 Wochen braucht, damit schneller als Wettbewerber ist – früher lag die Produktionszeit bei 27 Wochen. Kränzle, „In der Zukunft wird der Schnelle den Großen schlagen“.

Wir danken Gerhard Kränzle für den, spannenden und emotionalen Vortrag, für die Einladung in den Gardeur-Showroom und das leckere Catering sowie für den Shopping-Gutschein im Gardeur-Outlet in Mönchengladbach.

(Brigitte Kütscher)

 

Einige interessante Facts zu Atelier Gardeur:

·       Der gesamte Herstellungsprozess, von der ersten Skizze bis zum fertigen Produkt, liegt in eigener Hand. Die Produktion erfolgt überwiegend in Tunesien, dort aber in Gardeur-eigenen Werken.

·       Gardeur exportiert in 50 Länder, der Exportanteil liegt bei 54%.

·       Im Jahr werden ca. 3 Mio. Teile hergestellt.

·       Gardeur-Hosen gibt es in (fast) allen Größen.

·       Eine Hose hat i.d.R. 76 Schnittteile. Jedes Schnittteil wird auf jede Größe angepasst, d.h. die Größen werden nicht einfach, wie allgemein üblich, hochgezoomt, sondern individuell zugeschnitten.

·       Hohe Kundenloyalität: 9 von 10 Kunden würden die Marke weiterempfehlen.

·       Gardeur ist weitgrößter Arbeitgeber in Tunesien

·       95% der Hosenherstellung ist Handarbeit