Innovationsmanagement - Marketingeinblicke bei 3M

16. Mai 2013
3M Deutschland GmbH, Carl-Schurz-Str. 1, Neuss

 

Clubabende bei 3M haben mittlerweile Tradition und das aus gutem Grund: Den Mitgliedern und Gästen wurden in Neuss zwei äußert fundierte und unterhaltsame Vorträge geboten. Imke Jendrosch, Manager Communications & Branding und Stephan Rahn, Manager Corporate Innovation Marketing haben gezeigt, dass Innovation ohne Marketing schlicht undenkbar ist. Und das hören wir natürlich sehr gerne im Club.

„…bei über 52.000 Artikeln ist man nie mehr als drei Meter von einem 3M-Produkt entfernt“, so die von Aussage von Stephan Rahn. Das 3M dabei nicht nur von der Vergangenheit lebt zeigt sich bei der Innovationsquote: Zurzeit werden 33% des weltweiten Umsatzes mit Produkten gemacht, die jünger sind als fünf Jahre sind. Allein Jahr 2012 wurden 1.420 neue Produkte auf den Markt gebracht.

Entscheidend für die Innovationskraft eines Unternehmens seien nicht bestimmte KPIs wie der Anteil von Forschung und Entwicklung am Umsatz (bei 3M rund fünf Prozent), sondern WISSEN (um Technologien, Märkte, Trends), KÖNNEN (Prozesse, Effektivität, Effizienz, Schnelligkeit) und WOLLEN ( Wertschätzen, Kultur, Neuerungsdrang, Fordern). Durch die tiefe Verankerung einer Innovationskultur sind die Zeiten vorbei, in denen innovative Produkte ausschließlich in den Elfenbeintürmen von Forschung und Entwicklung entstehen. Heute entscheidet die konsequente Einbindung von Kunden, die Schaffung von Innovationserlebnissen und die emotionale Aufladung der Produkt- und Unternehmenskommunikation über den Erfolg von Innovationen.

Die Grundlage für die Innovationskultur wurde von dem Gründungschef McKnight gelegt: „Man muss die Customer Pain Points suchen und den Mitarbeitern  die Zäune einreißen. Die Mitarbeiter sollen lieber Fehler machen, als vorher um Erlaubnis zu fragen“ war das Credo von McKnight. Dabei kann eine Innovationskultur auch seine harte Seite zeigen: „Celebrate the funeral, early killing is cheaper“ - Gute Ideen sollten früh gefördert, weniger gute aber ebenso schnell wieder gestoppt werden. Die Konzentration muss auf Innovationen mit Marktpotential liegen. 

Im zweiten Vortrag machte Imke Jendrosch deutlich, was ihre Aufgabe im Bereich Communications & Branding ist: 3M muss an die Grenzen gehen, damit Innovationscharakter und der Produktnutzen für die Zielgruppe erkennbar deutlich wird. Alle Marketingaktionen müssen die die Innovationskraft von 3M demonstrieren. Denn die meisten BtoB-Produkte sind nicht gerade sexy, da bedarf es schon einer interessanten Geschichte um die potentiellen Kunden zu begeistern. Multimedial geplante Events  wie das Knacken des Weltrekord im Kleben (http://www.youtube.com/watch?v=kNAtwdda4ow) oder das „Trockene Wasser“ http://www.youtube.com/watch?v=E3Yn2itQVcg) finden dann auch virale Verbreitung im Netz.

Dr. Stephan Langer