Macht Sport Medien groß oder umgekehrt?

19. März 2015
Hotel Tulip Inn, Arenastraße, Düsseldorf

Ist Sport eine Ware, welche sich immer teurer verkaufen lässt? Besteht die Gefahr einer „Redbullisierung des Sports“? Und wie konnte der Fußball in den letzten zehn Jahren so stark wachsen, dass er andere Sportarten aus der TV Berichterstattung fast vollständig verdrängt? – Diese Fragen diskutierten der ehemalige RTL-Chefredakteur Hans Mahr und Frank Dopheide, Geschäftsführer Handelsblatt, am Donnerstag Abend mit den Mitgliedern vom Marketing Club Düsseldorf. Charmant moderiert wurde der Clubabend von Catrin Bialek, Redakteurin im Ressort Unternehmen und Märkte des Handelsblatts. Mit Blick auf den Rasen der Esprit Arena bot das Tulip Inn Hotel an der Arena den perfekten Rahmen für die lebhafte Diskussion der Medienprofis. Sport, Geld, Sponsoring... All das gehört seit Jahrzehnten fest zum Sport und hat im Laufe der Jahrzehnte entsprechend der sich immer weiter entwickelnden medialen Möglichkeiten eine konstante Evolution erfahren - von der ersten Trikotwerbung im Fußball über das Namenssponsoring von Spielstätten bis hin zur heutigen "Redbullisierung" von Sportarten. Damit folgt auch der österreichische Getränkehersteller dem Markt, und hat, wie Dopheide zusammen fasste, die Marke nach den klassischen Gesetzen des Sports aufgebaut: höher, schneller, weiter. Medialer Erfolg lässt sich zwar nicht zwingend erkaufen und Medien haben auch nicht die Macht, jede beliebige Sportart zum Publikumserfolg zu pushen, aber wenn der Sport in seiner Basis ein bestimmtes Grundinteressen beim Publikum erzeugt, können Medien durchaus die Richtung der Wahrnehmung für eine Sportart führen. So bleibt auch für Mahn und Dopheide der Fußball, durch seine breite Basis als gesellschaftliches Ereignis, in Deutschland unangefochten die Nummer Eins im Bezug auf seine Medienrelevanz. Aber gleichzeitig wird das zielgruppenspezifische Sponsoring in Randsportarten, wie es Red Bull im Bereich Extremsport bereits paar excellence vorführt, immer relevanter werden. Unterstützt wird diese Entwicklung, so Mahr, durch die Vielzahl der Mediakanäle, unterschiedlichen Payment-Systeme und die permanente Möglichkeit über das Internet praktisch alle Sportereignissen weltweit in Echtzeit zu verfolgen. Hier gilt es für Medien wie auch das Marketing, die kommenden Trends, wie z.B. E-Gaming oder auch Wellenreiten, zu entdecken und  sich rechtzeitig als Lead zu positionieren.

Angela Munkert