Kopf statt Computer. Die Grenzen des Digitalen im Marketing.

08. Juni 2017

gmv-Team - Denkubator, Rather Kirchplatz 11, Düsseldorf

"Digitales Marketing braucht Computer und Menschen. Die einen erzeugenDaten. Die anderen erzeugen Sinn." (Dr. Christian Bachem, companion, links, Dirk Krüssenberg, Präsident MCD, rechts)

 

„Future“ - ein großer Neonschriftzug ziert die Wand, in der Ecke ein Trainingsboxsack, Stühle in allen Farben, ansonsten: spartanische Einrichtung – schon die Büroräume von „denkubator“ machen deutlich, hier konzentriert man sich auf das Wesentliche: kreatives Denken!

Bei dem Unternehmen in Düsseldorf-Rath fanden sich auf Einladung des Marketing Club Düsseldorf mehr als 50 Marketing-Spezialisten ein, um gemeinsam Chancen und vor allem die Risiken des „Digitalen Marketing“ auszuloten.

Dirk Krüssenberg, Präsident des Marketing Club Düsseldorf, stellte in seiner Eröffnungsrede geistreich und äußerst unterhaltsam den Referenten des Abends, Dr. Christian Bachem, Gründer und Partner, der in Berlin ansässigen Strategieberatung „.companion“, als einen der renommiertesten Digitalberater Deutschlands vor.

Kritisch und im Widerspruch zum aktuellen Zeitgeist konstatierte Dr.Bachem bei zahlreichen Unternehmen eine regelrechte Innovationsneurose. Er betonte, dass nicht jeder gerade angesagte Hype auch wirklich innovativ sei. Der Experte: „Viele denken, zum Beispiel, Content Marketing ist eine völlig neue Erfindung. „Schon im vorigen Jahrhundert hat Dr. Oetker ein Kochbuch herausgegeben. Wissen sie, was das war? Content Marketing!“

Auch digitales Marketing sei nicht automatisch und für jede Firma das Heilsversprechen der Zukunft. Vielmehr zeige sich, dass systematische Intransparenz, Ineffizienz sowie eine überbordende Komplexität im Online Advertising an der Tagesordnung seien.

Der Experte führte aus: „Die Monopolstellung von Google und Facebook sowie fehlende Regeln machen es unmöglich, Marketingergebnisse im Netz seriös zu überprüfen.“ In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema „Klickbetrug“ deutlich angesprochen.

Dr. Bachems Ausführungen endeten mit einem Rat an Unternehmen und Marketingfachleute, die der digitalen Entmündigung entkommen wollen:„Konzentrieren Sie sich wieder auf die Kernfragen. Was will ich erreichen? Wie teuer wird es? Wer verdient wirklich daran? Wie ist die von seriösen, neutralen Instituten überprüfte Werbewirkung?“

Der informative Abend klang mit einer lebhaften Fragerunde aus.